Frühlingsgefühle im Herbst

Rolf Knie lädt in seiner Galerie in Rapperswil-Jona zur Vernissage – und verbreitet mit seinen neuen Bildern Farbe, Freude und Fröhlichkeit.

«Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, hiesse es Wulst.» Die Worte des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche kommen einem unweigerlich in den Sinn, wenn man durch die neue Ausstellung von Rolf Knie in dessen Galerie an der Rütistrasse in Rapperswil-Jona schreitet.

Der Universalkünstler ist auch mit 73 Jahren noch voller postjuvenilem Tatendrang und offenbar von mehreren Musen geküsst – darunter ganz sicher seine Ehefrau Belinha. Er besitzt den exakten Pinselstrich und das perfekte Auge für die Perspektive. Als er seine Freunde und Gäste am Samstag zur Vernissage empfängt, sagt er nicht ohne Stolz: «Ich darf heute dreissig neue Bilder präsentieren – vorwiegend Tier- und Zirkussujets.»

So farbenfroh und vielschichtig wie die gezeigten Werke ist auch das Publikum: die Luzerner Nationalrätin Yvette Estermann, Verleger Bruno Hug oder Eishockeylegende Morgan Samuelsson. Der Schwede gibt zu, dass er ein «Kunstbanause» sei. Umso enthusiastischer gibt sich Schwiegermutter Eva Vandenbrouck: «Ich liebe die Farben und den Ausdruck in Knies Bildern.»

Eventmanager Gerard Jenni outet sich als «glücklicher Besitzer» von mehreren Knie-Exponaten, der Schwyzer Ständerat Alex Kuprecht empfindet die Bilder als «wohltuenden Farbtupfer in schwierigen Zeiten» und Sängerin Monique erzählt bestens gelaunt, dass sie schon als Kind in Ostermundigen auf den Circus Knie gewartet habe, «um dann die Tiere vom Bahnhof zum Wankdorf-Areal zu begleiten.»

So ist die Eröffnung der Ausstellung wie ein grosses Familientreffen – an dem bald schon die Mehrheit der Bilder verkauft oder reserviert ist. Rolf Knie, unrasiert, aber charmant und galant wie als Teenager, kommt ins Philosophieren: «Ich hatte nie Zeit, zu verlieren. Denn Zeit ist für einen bildenden Künstler der grösste Feind. Er kann arbeiten und schöpferisch tätig sein bis er umfällt.» Talent und Inspiration allein genügen für eine erfolgreiche Laufbahn als Künstler bei weitem nicht. Disziplin und Wille, aus den Veranlagungen etwas zu machen und sich stetig zu verbessern, seien ebenso wichtig, sagt der Meister – und hält es mit Konfuzius: «Der Weg ist das Ziel».

Die Besucher seiner Vernissage applaudieren, stossen an und sind sich beim Verlassen der Galerie sicher: Rolf Knie hat den richtigen Weg gefunden. Definitiv.


https://linth24.ch/articles/162300-fruehlingsgefuehle-im-herbst


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